Die alten Maya sagten für den 21. Dezember 2012 den Weltuntergang voraus. Die Untergangspropheten hatten in den Medien Hochkonjunktur und viele Menschen bunkerten in Kellern Lebensmittel, Notstromaggregate, Waffen zur Verteidigung und was sonst noch alles erforderlich ist, um den Weltuntergang noch ein paar Tage zu überleben.
Diese Szenarien gab es schon häufig und wird es immer wieder geben. Beispiele gefällig?
Woran liegt es, dass den Katastrophenpropheten immer wieder so viel Gehör geschenkt wird? Die Medien wissen es und nutzen dieses Wissen tagtäglich: Der Mensch ist so gestrickt, dass er bei Schreckensnachrichten eher aufhorcht als bei positiven Nachrichten.
Während die Pessimisten häufig gelähmt sind und langfristige Planungen und Investitionen von Zeit, Geld, Energie für sie keinen Sinn machen, weil ohnehin das Ende droht oder alles noch viel schlimmer wird, müssen die Optimisten damit leben, dass es auch mal Rückschläge geben kann. Langfristig zahlt es sich jedoch aus. Nicht nur, dass Optimisten aufgrund ihrer Visionen, Zielstrebigkeit und Aktivitäten langfristig erfolgreicher sind, sie sind auch glücklicher und in aller Regel gesünder.
Welche Weisheit spricht Ihnen mehr aus dem Herzen: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“ oder „Der frühe Vogel fängt den Wurm“? Welche dem Optimisten aus der Seele spricht und welche dem Pessimisten, liegt auf der Hand.
Man kann übrigens etwas gegen Pessimismus und Schwarzmalerei tun. Diese haben sich nämlich auf dem Hintergrund belastender und unverarbeiteter Erlebnisse entwickelt. Die hier entstandenen negativen Gefühle und Grundüberzeugungen kann man lösen und durch positive, lebensfreundlichere ersetzen. Das Problem daran besteht nur, dass eingefleischte Pessimisten sich nicht als Pessimisten verstehen, sondern als Realisten, die sich aus Überlebensgründen dafür hüten müssen, ihr Misstrauen und ihre Vorsicht abzulegen. Etwa im Sinne von: „Auch wenn wir noch einmal an der Katastrophe vorbeigeschlittert sind, der nächste Weltuntergang kommt bestimmt!“